Der AStA und seine Aktivitäten
Für den AStA ergaben sich in den Gründungsjahren zwei Arbeitsschwerpunkte:
- die Hilfe für die Studierenden im Alltag, vor allem eine Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Situation;
- die hochschulpolitischen Auseinandersetzungen und der Streit um mehr Einfluss der Studentenschaft (Mitbestimmung)
So wurde bei Bochumer Hausbesitzern für Studentenbuden geworben. Leerstehende Häuser wurden gesucht und für Wohngemeinschaften und Kommunen genutzt. Die Kontakte zu den Trägern der Wohnheime wurden gepflegt. Die Erreichbarkeit der RUB mit öffentlichen Verkehrsmitteln sollte verbessert werden. Gespräche mit der BoGeStra und der Deutschen Bundesbahn brachten kaum Fortschritte. Mit der Aktion „Roter Punkt“ wurden Mitfahrgelegenheiten von und zum Campus organisiert. Die Demonstrationen gegen die Fahrpreiserhöhungen bei der BoGeStra blieben dagegen erfolglos.
In der Hochschulpolitik standen die Uni-Verfassung, die Disziplinarordnung, die Berufungspolitik, das Hochschulrahmengesetz sowie die Prüfungs- und Studienordnungen im Mittelpunkt. Unter allen Fraktionen bestand im Studentenparlament weitgehende Übereinstimmung, was erreicht werden sollte: für eine Drittelparität in der Verfassung, gegen das Hochschulrahmengesetz, für eine Revision der Studien- und Prüfungsordnungen. Uneinig war man sich allerdings in der Frage, mit welchen Mitteln die studentischen Forderungen durchgesetzt werden sollten. Der Streik als mögliches Kampfmittel wurde mehrheitlich beschlossen. Ihm musste eine Urabstimmung oder Vollversammlung vorausgehen. Der AStA organisierte mehrere Teach-ins und weitere Informationskampagnen. Letztlich stimmten die Vertreter der Studierenden der Universitätsverfassung zu. Die Drittelparität im Konvent war durchgesetzt.
Der Haushaltsplan, der Umgang mit den Finanzen und die Organisation von AStA und Studentenwerk waren ständiger Streitpunkt zwischen AStA und Studentenparlament. Die Finanzprüfungsberichte über die Arbeit der ersten AStA-Vorstände wurden sehr spät von der Finanzprüfungskommission des Studentenparlaments erstellt. Dies wiederum führte zu Konfrontationen mit Rektorat und Senat.