Feste
„Man muss die Feste feiern wie sie fallen“. An dieses Sprichwort haben sich alle an der RUB gehalten. Alle, das waren die Wohnheime, die einzelnen Fachschaften, die Hochschulgruppen, der AStA, die Uni und die Professorenschaft.
So richtig begonnen hatte es mit einer Riesen-Fete im Sommer 1966, die der AStA organisiert hatte. Hierfür wurde eigens ein Dreier-Orga-Ausschuss beauftragt. Der arbeitete professionell und konnte auch das nächste Fest realisieren. Bei damals nur etwa 1.000 eingeschriebenen Studenten kamen über 2.000 Besucher in die alte Mensa. Und das bei einem Eintrittspreis von 5 DM. Es wurde ein ansprechendes Programm geboten: drei Live-Bands und ein üppiges Buffet, das allerdings kaum 30 Minuten überstand. Eine Tombola mit überwältigenden Preisen – die Bochumer Unternehmen hatten gespendet, von Kondomen über Radios, Fotoapparate, Fernseher bis zu einem PKW der Marke Lloyd war alles zu gewinnen. Das Bier wurde gleich von zwei Brauereien gesponsert (einschließlich der nicht eingeplanten aber notwendigen Nachlieferungen). Der AStA freute sich über eine finanziellen Überschuss.
Das war der Anfang einer Rallye von Festen. Wohnheime, Fachschaften, Hochschulgruppen, die Gesellschaft der Freunde und die Uni selbst luden zu Festivitäten ein. Diese waren gleichzeitig Begegnungen zwischen RUB und Bochumer, meist Querenburger Bürgern. Hier trafen sich die Pohlbürger und die Uni-Angehörige und lernten sich kennen und schätzen. Nur die BoGeStra fiel einmal aus der Rolle: Als die Studierenden des Hauses Michael in einem Straßenbahnwaggon eine rollende Fete veranstalten wollten, erhielten sie von dem Verkehrsunternehmen eine Absage. Die Demos der Studierenden gegen die Fahrpreiserhöhungen der BoGeStra zeigten offenbar Nachwehen. Die Essener Verkehrsbetriebe halfen aus. Die Fete rollte durch Essen. Hier hielt also das Ruhrgebiet einmal zusammen..