Weil die meisten Studenten Pendler waren, konnte kaum eine studentische Subkultur in Bochum entstehen. Dennoch war beeindruckend, was im Umfeld der Ruhr-Universität an kulturellen Aktivitäten gedieh. Im Herbst 1966 eröffnete in privater Initiative das Studentenkino ACTION. Der Filmclub zeigte Filme und Filmgenres, die Bochum zuvor nie gesehen hatte. Studierende um Heinrich Pachel inszenierten Theaterstücke, die in mehreren Wettbewerben preisgekrönt wurden. Der Kotflügel war Deutschlands einziges Studentenkabarett. Der Jazz-Workshop war einzigartig in Nordrhein-Westfalen. Der AStA sorgte für eine zügige Errichtung des Musischen Zentrums. Zahlreiche Veranstaltungen, Konzerte, Lesungen, Theaterstücke und Feste wurden von der Studentenschaft organisiert. Besonders die legendären Sommerfeste in der alten Mensa blieben unvergesslich.Über das Jazz-Festival in der Ruhrland-Halle anlässlich des Beginns einer Patenschaft mit der Universität Orléans berichtete die „New York Times“. Die Fachschaften zeigten mit Kunstausstellungen, Lesungen und Fachschaftsfesten Initiative. Besonders die juristische Abteilung tat sich hier hervor.
Die spärlichen kulturellen Angebote in der Stadt selbst wurden gepflegt. Liberitas war damals wohl der einzige Club in der Stadt mit studentischem Charme. Auf dem Campus war der „Backofen“ der abendliche Treffpunkt für Musikliebhaber. Oder für diejenigen, die sich nach dem “Betonalltag“ in einer gemütlichen Atmosphäre entspannen wollten.
Die vier Gaststätten in Querenburg mutierten zwar nicht zu Studentenkneipen, eine Möglichkeit zum Ausgehen waren sie aber doch. Die Alt-Querenburger Kneipiers taten sich schwer, sich an die neue Kundschaft zu gewöhnen. In einer Kneipe waren lange Haare nicht willkommen. So manches Hausverbot wurde verhängt.
Der AStA drang auf Abhilfe. Das wurden die Teestube – eine reine Eigeninitiative von Studierenden – und schließlich die vom Studentenwerk betriebene Container-Kneipe RUB-PUB. Sie wurde zum Kult und war immer brechend voll. Das war kein Wunder, da die Bedienung das Abkassieren nicht sehr ernst nahm.

Studentenkino

Das erste und auch letzte Studentenkino wurde im November 1966 eröffnet. Es wurde von den – damals noch wenigen – Studierenden positiv angenommen. Leider fehlten die finanziellen Mittel, um es den Anforderungen gemäß instand zu setzen. Im Frühsommer 1967 brannte es ab.

Jazz Workshop

Der Jazz-workshop war für das Land NRW einmalig. Unter dem Motto „Beat ist das Letzte, die einzige vernünftige Musik ist Jazz“ traten sie u.a. in der Bücher-scheune auf. Offenbar waren die Bochumer Studierenden auch von diesem Motto überzeugt. Der Saal war bei den Auftritten immer voll besetzt.

Kotflügel

Das Studentenkabarett der Kotflügel war das einzige dieser Art in Deutschland. Es verband eine klare musikalisch-literarische Eigenheit mit einem klaren politischen Engagement. Sie nannten sich zwar bescheiden „Dilettanten“, ihr Auftritt konnte sich aber mit manchen Berufskollegen im Wettbewerb messen.

Sommerfest

Auf den Festen der Studentenschaft  wurden nette kulinarische Kleinigkeiten gereicht.

Griechischer Wein

Griechischer Wein war trotz des Obristen Regimes in Athen ein beliebtes Getränk.

Tanz

Die Halle der alten Mensa eignete sich für Großveranstaltungen. So auch für Tanzeinlagen von Profi-Gruppen.