Proteste und Demos nach dem Todesschuss und dem Attentat

Am 2. Juni 1967 wurde der Student Benno Ohnesorg in Berlin während einer Demonstration gegen den Besuch des persischen Schahs in Berlin von einem Polizisten erschossen. Unmittelbar danach brachen an allen deutschen Hochschulen Proteste aus. In Bochum wurden Kondlenzlisten in der Universität und auf dem Husemannplatz ausgelegt.
Der AStA rief für den folgenden Tag zu einem Schweigemarsch durch die Innenstadt auf. Die IG Bergbau stellte dafür die schwarzen Fahnen. Von der FU Berlin kam die Hochschulreferentin, um über den 2. Juni zu berichten. Auf einer Trauerfeier sprachen der
Rektor und der AStA-Vorsitzende. Viele hundert Bochumer Studenten fuhren zu der Beerdigung Ohnesorgs nach Hannover. Am Gründonnerstag verletzte der Rechtsextremist Josef Bachmann Rudi Dutschke mit drei Pistolenschüssen lebensgefährlich.
Wieder brachen spontane Proteste aus. Noch am gleichen Abend fand eine Demonstration in der Innenstadt statt. Der AStA-Vorsitzende Zimmermann ging mit Megaphon von Studentenwohnheim zu Studentenwohnheim und holte die Studierenden ab. Prof. Urs Jäggi entwarf ein Flugblatt, das ab 22h vor den Kinos verteilt wurde.
Die AStA-Baracke wurde zum Aktionszentrum des Protestes. Tags darauf trafen sich dort: Oberbürgermeister Heinemann, Rektor Biedenkopf,
die Professoren Jäggi, Luther und Schwartzkopf sowie einige Assistenten. Am Samstag sprach der evangelische Theologie Professor Bahr vor tausenden Bürgern und
Studenten. Viele Studierende machten die Springer Presse für die Attentate verantwortlich. Mehrere hundert Bochumer Studenten fuhren
am Abend des Karfreitags nach Essen in die Sachsenstrasse, dem Druckzentrum der Springerblätter. Die Auslieferung der Samstagsausgabe von BILD und Welt sollten verhindert werden. Zunächst konnten alle Ausfahrten blockiert werden. Es kam zu heftigen tätlichen Auseinandersetzungen mit der Polizei. Wasserwerfer wurden eingesetzt. Schließlich konnten die Zeitungen wenngleich mit viel Verspätung ausgeliefert.