Die unterschiedlichen Generationen

Die soziale und demographische Struktur der Studierenden wich von denen anderer Universitäten ab. Ein überdurchschnittlich hoher Anteil gehörte den höheren Altersklassen an. Daran wird die Bedeutung der Ruhr-Universität Bochum für höhere Absolventen des zweiten Bildungsweges erkennbar. Allerdings gilt dies nur für die männlichen Studierenden. Die Studentinnen kamen so gut wie gar nicht aus dem Arbeitermilieu, vielmehr fast ausschließlich aus begüterten Elternhäusern.

Die Lebensweisen der Studierenden an der Uni Bochum waren extrem verschieden. Dies wurde in den ersten Semestern, in denen „jeder jeden kennt“, besonders stark deutlich. Die älteste Studentin mit 74 Jahren war vom Jahrgang 1891, also in der wilhelminischen Zeit aufgewachsen. Die Jüngsten im gleichen Semester protestierten gegen alle Regeln und Gewohnheiten, wie sie ihnen von ihren Eltern und der Gesellschaft vorgegeben waren. Ihnen ging es um die Selbstverwirklichung des Einzelnen. Stilprägend wurden die Hippies, deren Schlagwort die „Flower Power“ war. Sie lebten in Kommunen zusammen. Sie lehnten Gewalt ab und traten für den Frieden, Gleichheit, Gemeinschaft und die „freie Liebe“ ein. Der Konsum von Drogen war weit verbreitet. Mann/Frau rauchte Canabis und nahm auch starke Rauschmittel wie LSD.

Die älteste Ruhr-Studentin zählt 74 Lenze, Ruhr Nachrichten Bochum, 16.11.65

Zwischen den Vorlesungen und den Seminaren

Solide Studierer und mittelmäßig „sündig“, WAZ Bochum, 31.5.69

Studienanfänger, 20 Jahre alt:

Studentinnen kommen meist aus begüterten Familien, WAZ Bochum, 5.3.66