Der Hans-Böckler-Kreis wurde als gewerkschaftliche Studentengruppe im November 1965 gegründet

Der Hans-Böckler-Kreis wurde als gewerkschaftliche Studentengruppe im November 1965 gegründet. Er widmete sich der “Hochschulreform, der Betreuung ausländischer Studenten, der Erwachsenenbildung und der staatsbürgerlichen Erziehung der Jugend”. Dies geschah in Form von Vorträgen, Tagungen, Seminaren, Grubenfahrten und Betriebsbesichtigungen. Aber insbesondere sollten über eine “Aufklärung des Arbeiters … Wege gezeigt werden, auf denen Arbeiterkinder zur Universität kommen können”.

Der HBK wurde zunächst von dem Deutschen Gewerkschaftsbund und die Einzelgewerkschaften stark unterstützt. Es wurden gemeinsame Großveranstaltungen durchgeführt: 1966 zur Mitbestimmung, in der sich der Jesuitenpater und Ethiker der Arbeitswelt, Nell-Breuning, und der spätere Arbeitsminister NW, Friedhelm Farthmann, auf der Pro-Seite dem späteren Rektor der RUB Prof. Biedenkopf, und Prof. Triesch gegenüberstanden.

Die Beziehungen zwischen dem HBK und den Gewerkschaften wurden angespannt, als der HBK von der Studentenrevolte erfasst wurde. Zu einem offenen Konflikt mit dem DGB kam es, als der Hans-Böckler-Kreis Kontakte zum FDGB (Freier Deutscher Gewerkschaftsbund) aufnahm. Der DGB reagierte zunächst administrativ: Es wurden alle Zuschüsse gestrichen. Wenige Jahre später waren die “Ostkontakte” offizieller Bestandteil der Politik der Bundesregierung unter dem Bundeskanzler Willy Brandt. Es bestanden aber weiter gute Beziehungen zu einzelnen Funktionären der Gewerkschaften und die HBK-Mitglieder wurden immer wieder in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit eingesetzt. Mehrere Mitglieder des HBK kamen später in den Gewerkschaften unter, beispielsweise in der Abteilung Gesellschaftspolitik des DGB und der Abteilung Tarifpolitik der IG Metall.

Studenten gehen in Betriebe, Ruhr Nachrichten Bochum 9.12.65

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