Die intensiven Diskussionsprozesse in den Abteilungen und auf universitärer Ebene führten dazu, dass der studentische Alltag und die Universität in gesellschaftlichen Zusammenhängen beurteilt wurden. Die Studierenden – nicht nur die politischen Gruppen – stellten sich Fragen wie „Was studiere ich eigentlich?“, „Was nutzt es der Gesellschaft?“ oder „Was bewirke ich eventuell damit – auch unbeabsichtigt?“. Der AStA initiierte, unterstützte und formulierte diese Fragestellungen, die auch in konkrete Aktionen und Projekte mündeten. So wurde gegen den aufkommenden Rechtsextremismus Stellung genommen, gegen den Vietnam-Krieg protestiert und die Schüler in ihren Protesten unterstützt. Sofern der AStA oder das Studentenparlament zu allgemein politischen Fragen Stellung nahm gab es heiße Auseinandersetzung mit den konservativen Gruppen und Professoren. Diese stellten ein „politisches Mandat“ der Studentenschaft in Frage. Es änderte aber nichts daran, dass AStA und Studentenschaft auch allgemeinpolitisch Initiative ergriffen.
Dagegen war bei studienbedingten Aktionen in den meisten Fällen von allen Gruppen ein einheitliches Vorgehen möglich. Die Aktionen richteten sich in erster Linie gegen die neuen Prüfungsordnungen mit den Zwischenprüfungen. Diese konnten schon aufgrund unzureichender Studienbedingungen gar nicht erfolgreich absolviert werden. Auch der angekündigte numerus clausus in einigen Fächern stieß auf energischen Widerstand. Die Fachschaft Psychologie konnte z.B. die Einführung zunächst erfolgreich verhindern.
Mittel und Waffen des studentischen Widerstands waren Teach In, Go-In, Vollversammlungen und Besetzung des jeweiligen Dekanats. Dies waren in der Regel keine Einzelaktionen von radikalen Außenseitern. Die Mehrzahl der Studierenden unterstützt diese Protestaktionen und nahm daran teil. Die Hörsäle waren bei den Diskussionen meistens überfüllt.